Musik 21 Festival 2016
Unter dem Motto »Naturgesetze« fand das Musik 21 Festival am 24. und 25. September 2016 in der Hansestadt Lüneburg statt. An vier verschiedenen Spielorten wurden die Gesetzmäßigkeiten der Natur in der Musik dem Publikum präsentiert.
Es galt, diese erlebbar werden zu lassen und genuss- und humorvoll darüber zu streiten.
Mit Musik vom Ufer der Ilmenau und über den Fluss hinweg begann die Oper-Air-Eröffnung am Nachmittag auf der Terasse des Museums. Nach einführenden Worten von Stephan Meier folgte die Uraufführung eines Stückes, das Thomas Dorsch speziell für den verwendeten Raum im Museum komponierte. Die durch den Raum wandernden Musiker machten den Klang von allen Seiten fühlbar. Durch das Ziehen von Karten bestimmte das Publikum den Verlauf und das Ende des Stückes. Anschließend bot das »Frantic Percussion Ensemble« experimentierfreudige Klänge beim Stück »stuff from above« von Matthias Kaul. Der Abschluss des Konzerts führte das Publikum wieder auf die Terasse des Museums, auf der das Ensemble Schwerpunkt Stockhausens »Michaels Ruf« darbot.
Im unmittelbaren Zusammenhang zur Natur stand das Konzert am Samstagabend, bei dem ein Holzklotz Teil von Gunter Leges »Zwischen den Gebürgen« wurde. Das Zerhacken des Klotzes durchbrach die Stimmen der vier SängerInnen und schuf damit ein eindrucksvolles Bild. Gesetz dem Motto: Einmal Geteiltes lässt sich nicht wieder zusammen fügen.
Beim Familienkonzert in der Musikschule der Hansestadt Lüneburg zeigten die Lüneburger Symphoniker an den verschiedensten Orten im Raum, wie alte und neue Meister der Musik versuchten, die Natur in ihren Werken abzubilden.
Einen ruhigen Ausklang fand das Festival im Panakustikum am Sonntagnachmittag. Der Wettstreit zwischen der menschlichen Posaune und dem göttlichen Duo – Trompete und Tuba – wurde gebannt vom Publikum verfolgt und brachte mit dem Sieg der Posaune das Festival zu einem gelungenem Abschluss.
Das mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommene Musik 21 Festival wird seit 2008 biennal in Hannover, in den Jahren dazwischen in wechselnden Städten im Flächenland durchgeführt, bisherige Orte waren Winsen/Luhe (2008), Goslar und Göttingen (2010), Hildesheim, Alfeld (2012) und Neuenkirchen bei Soltau (2014).
Neue Spielarten und ungewöhnliche Besetzungen fanden sich im Programm wieder. In bewährter Weise hat das Festival Gegenpole kombiniert: Werke der klassischen Moderne waren ebenso zu hören wie Uraufführungen und Experimentelles.