Künstlerische Leitung
Tatjana Prelevic
Künstlerische Leitung Musik 21 Nachwuchs
Tatjana Prelevic, geboren in Titograd (heute Podgorica) in Montenegro, studierte Klavier und Komposition an der Musikhochschule Titograd bei Konstantin Bogino und Vojin Komadina. Ihr Konzertexamen legte sie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Bernd Goetzke ab. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Klavier- und Klavierduowettbewerben und erhielt eine Auszeichnung für die Ausstellung »Wo ist Minerva«.
Seit 1997 ist Tatjana Prelevic Dozentin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover im Fach Kammermusik/Neue Musik. Seit 2003 lehrt sie auch im Rahmen der Ferienkurse für Kammermusik in Bardou (Frankreich). Ferner engagiert sie sich in der Förderung Neuer Musik in Hannover wie auch in ihrer Heimat Montenegro. So konzipierte sie 2010 in Zusammenarbeit mit der Hannoverschen Gesellschaft für Neue Musik das Projekt »Briefe aus der Heimat«, das die Präsentation von Musik, Kunst und Literatur des ehemaligen Jugoslawiens zum Ziel hatte, 2012 gefolgt von »Briefe in die Heimat«.
2011 gründete sie das Ensemble »ur.werk«, das sich hauptsächlich Aufführungen von Musiktheater widmet. Seit 2012 ist sie Dozentin an der Universität Hildesheim, Abteilung Weltmusik. Tatjana Prelevics kompositorisches OEuvre umfasst Werke für Solo-, Kammer- und Orchesterbesetzungen, Vokalmusik und Musiktheaterwerke. Sie erhielt bereits Kompositionsaufträge zahlreicher namhafter Institutionen. Die Interpretation von Prelevics Werken übernehmen renommierte Ensembles und Solist:innen.
Ehsan Khatibi
Künstlerische Leitung Musik 21 Festival
Ehsan Khatibi wurde 1979 in Teheran geboren. Er lernte Klavier und Geige sowie die Santur, das trapezförmige Zitherinstrument aus der persischen Musiktradition. Nach einem abgeschlossenen Ingenieurstudium studierte er Komposition an der Universität der Künste in Teheran. Er ist zudem Gründer des Iranain Percussion Ensemble for New Music, das er mehrere Jahre dirigierte. 2006 wurde dem Ensemble der erste Preis der Teheraner Universität verliehen. Nach dem Umzug nach Deutschland setzte er sein Kompositionsstudium bei Manfred Trojahn an der Robert Schumann Hochschule (RSH) in Düsseldorf fort, wo er zudem Musiktheorie bei Frank Zabel studierte. Seinen Master in Komposition absolvierte er bei Elena Mendoza an der Universität der Künste Berlin (UDK). Ehsan Khatibi lebt als freischaffender Komponist in Berlin und lehrt an der RSH in Düsseldorf. Parallel dazu arbeitet er an seiner Promotion bei Beat Furrer an der Kunstuniversität Graz.
Seine Werke sind oft gekennzeichnet von einem interdisziplinären Zugang. Ensemble- und Kammermusik verbindet er mit Zuspiel, Video, Performance- und szenischen Elementen oder auch mit Auszügen aus literarischen Werken. Ehsan Khatibis Schaffen wird von vielfältigen Impulsen geprägt, auch beispielsweise von Sprache und Sprachbildern und wiederum von Literatur. Hier reicht das Spektrum von Albert Camus bis Hertha Müller. Die Strukturen und Texturen seiner Werke haben sensibel ausgehörte Klangnuancen, in Spannung gehalten von fein abgestimmten energetischen Impulsen, in dramaturgisch durchdachten Konstellationen zwischen Präsenz und Absenz, Klang, Geräusch und Stille.
Er hat mehrere Stipendien erlangt, darunter 2021 das Initial-Stipendium der Akademie der Künste Berlin und 2022 das Stipendium des Deutschen Musikrats. Beim internationalen Kompositionswettbewerb des Nationaltheaters Mannheim wurde Ehsan Khatibi gemeinsam mit Elnaz Seyedi und Johannes Abel für eine Arbeit, die sich mit dem Roman Der Fremde von Albert Camus auseinandersetzt, mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Der Stoff fasziniert Ehsan Khatibi weiterhin in seinem Schaffen. Die Werke von Ehsan Khatibi werden von namhaften Formationen wie etwa ensemble ascolta, KNM Berlin, ensemble mosaik, Ensemble aventure, Ensemble Laboratorium, Ma’alot Bläserquintett und Ensemble United Berlin aufgeführt. Seine Musik wurde auf internationalen Podien präsentiert, so beim Festival Ultraschal Berlin, Musik 21 Niedersachsen, beim Festival Mehrlicht!Musik Berlin, Dastgah Festival Hannover, bei den Cairo Contemporary Music Days, beim AFFEKT Festival Tallinn und auf dem ACIMC Festival in Paris.