Oliver Röckle

Johanna Vargas, Sopran
Magdalena Cerezo, Klavier

Georges Aperghis
Aus Retrouvailles for two percussionists (2014): Nummer 1.

Bernhard Lang (1957)
Aus Monadologie XXXII- The Cold Trip pt.2 für Klavier, Laptop und Stimme (2014/2015)
0 Zero Prelude | XIII Mail | XIV Bleached | XV The Crow | XVI Last Hope | XVII Burghers Dream | XVIII Stormy weather

Georges Aperghis
Aus Retrouvailles for two percussionists (2014): Nummer 2. und 3.

Jennifer Walshe (1974)
Becher for Solo Piano (2008)

Aribert Reimann
Aus „Kinderlieder“ for Soprano and Piano (1990):
I. Wo ist der Vater | II. Der Sommer ist fortgeflogen | III. Willst du reiten | IV. Die Schlange ist gestorben | V. Halte den Stein

Xavier Montsalvatge (1912-2002)
Aus Cinco canciones negras (1945): IV. Canción de cuna para dormir a un negrito | V. Canción negra

Giacinto Scelsi
Canti di Capricorno XVII

Jennifer Walshe
Aus Twelve Climate Change Songs (2019)

1.Ciseal Ózoin/Ozone Layer
2.Fuinneamh in-Athanuaite/Renewable Energy
3.Grianradaíocht/Solar Radiation
4. An t.-athrú Aeráide/Climate Change
5.Plúchadh, asma, díuthú/ Suffocation, Asthma, extinction
6.Astaíochtaí carbóin/ Carbon emissions
7.Tuaradh coiréal/ Coral Bleaching
8.Iarmhairt cheaptha teasa/ Greenhouse effect
9.Téamh Domhanda/ Global warming
10.Atmaisféar/ Atmosphere
11.Lorg carbóin/ Carbon footprint
12. Lúb aischothaithe/ Feedback Loop

Georges Aperghis
Aus Retrouvailles for two percussionists (2014): Nummer 4 und 5.

Meredith Monk
New York Requiem / Key Impro (1971)

Bernhard Lang (1957)
Aus Monadologie XXXII- The Cold Trip pt.2 für Klavier, Laptop und Stimme (2014/2015)
XIX. Will or Wisp | XX Deviant | XXI Hotel | XXII Speed | XXIII Three Sun vision | XXIV The Busker | XXV Epilogue

Kleiner Sendesaal des NDR
Kleiner Sendesaal des NDR, Rudolf-von-Bennigsen-Ufer, Hannover, Deutschland

14.03.2024 | 20:00
Hannover
Kleiner Sendesaal des NDR

Musik 21 im NDR: JUKEBOX

LAB51

LAB51 setzt sich gerne mit der historischen Evolution des Konzepts Lied/Liedduo auseinander und stellt durch ihre Arbeit die kulturellen Konnotationen der Liedtradition sowie die aktuelle Rolle der Besetzung Stimme/Klavier in Frage: das Liedrepertoire des 19./frühen 20. Jahrhunderts, welches heute als höchste Kunstform glorifiziert wird, war eigentlich in gewissem Sinne die Popmusik von damals; gleichzeitig wurde das daraus entstandene Format des „dreiminütigen Songs“ einige Zeit später zum Grundbestandteil der modernen Musikindustrie. Darin findet LAB51 sehr spannend, die Beziehungen und Übergänge zwischen diesen und anderen Welten zu erkunden.

In diesem Rahmen ist Jukebox eine Zusammenfassung verschiedener Genres und Werke, die in eigener Art und Weise „dazwischenliegen“: Bernhard Lang bringt Schuberts Winterreise in die Gegenwart und kombiniert elektronische Klänge mit Gesangstechniken aus der Pop-, Rock- und Jazzmusik. Jennifer Walshe kreiert Stücke, die ausschließlich aus Zitaten bestehen (auch von sich selbst), Aperghis und Kreidler öffnen Räume zwischen Musik, Sprache und Theater. Crumb bringt ritualartig neue Spieltechniken und Resonanzen aus der klassischen und der Alten Musik in Einklang. Meredith Monk komponiert Improvisationen, Wolfgang Rihm spielt mit emotionalen Zustände zwischen Wahn und Realität, de Falla und Montsalvatge experimentierten mit der Volks- und Popular Musik im Rahmen der klassischen Tradition. Schönberg erfand auf seinem Weg zwischen der späten Romantik und der freien Atonalität den Sprechgesang als neue Form der Stimmkunst. Die legendäre Jukebox war ein Musikautomat, der nach Einwurf entsprechender Geldmünzen beliebige Lieder abspielte und über Jahrzehnte einen wichtigen Bestandteil der Popkultur darstellte.

Für LAB51 ist dabei der Überraschungsfaktor besonders inspirierend: im Programmheft steht eine übliche Auflistung der Werke, das Publikum erfährt aber erst während der Aufführung die wahre Reihenfolge, und wird dabei auf eine Reise voller Kontraste mitgenommen. Daraus entsteht ein quasi pausenloses „Medley“, welches durch die performative und dramaturgische Gestaltung der Übergänge zwischen den Einzelbeiträgen ergänzt wird. Jukebox soll für LAB51 das Ziel erfüllen, Musik aus den üblichen Genre- Schubladen herauszunehmen. Dabei geht das Duo die spanennde und anspruchsvolle Herausforderung an, innerhalb der gleichen Performance virtuos zwischen den unterschiedlichsten Stilen und deren entsprechenden Techniken umzuschalten. Johanna Vargas und Magdalena Cerezo wollen damit zeitgenössiche Kompositionen mit ihrem vielfältigen musikalischen Hintergrund, der von Pop und Jazz bis zur klassischen Musik reicht, mit der Musik ihrer jeweiligen Heimatländer Kolumbien und Spanien verbinden.