28.09.2019 | 19:30
Hannover
Cella Sankt Benedikt
»ascendo → sin(π)«
Vokalensemble Nobiles
ascendo → sin(π)
Uraufführung der Auftragskomposition von Prof. Danksagmüller für den Klosterherbst.
Mathematik ist eine unbestechliche Sprache, mit ihr lassen sich Zusammenhänge darstellen, die nur schwer in Worte zu fassen sind.
Der Titel der Komposition gibt mehrere Hinweise auf den Inhalt: das Aufwärtsstreben als eine Annäherung an die Unendlichkeit, an die transzendentale Welt.
Die Sinuswelle stellt den pursten Klang dar, ein Ton ohne jeden Oberton. Ein solcher Ton kommt in der Natur praktisch nicht vor. Dennoch können alle Klänge in verschiedene einzelne Sinustöne unterteilt werden. Der Sinuston ist somit der Grundbaustein unserer klanglichen Welt. Eine Sinuswelle zusammengefaltet ergibt einen Kreis – ein Symbol für die Unendlichkeit.
Die transzendentale und irrationale Zahl π steht – in ihrer Manifestation in der Form eines Kreises- wiederum für die Vollkommenheit, die Unendlichkeit. In ihrer Darstellung als eine Folge von Dezimalzahlen eröffnet sich ein ganzes Universum- eine unendliche Zahlenkette, von der wir nicht wissen ob die Zahlen zufällig oder chaotisch angeordnet sind oder ob sie einer Ordnung entsprechen, die für uns nicht erkennbar ist.
sin(π) ergibt 0: die 0 verweist in ihrer Darstellung als Kreis – nun zum dritten Mal – auf die Unendlichkeit.
Die Zahl π aber auch die Wellenbewegung der Sinuswelle sind Grundlagen der Komposition. Die Komposition ist in gewisser Weise eine akustische Annäherung an die Unendlichkeit, die transzendentale Welt, das Paradies.