22.04.2022 | 19:30
Hannover
HMTMH, Richard-Jakoby-Saal
Klangbrücken 2022 | Eröffnungskonzert »wundgeträumt«
Studierende der HMTMH
Das farbige Porträtkonzert »wundgeträumt« beleuchtet von verschiedenen Seiten sowohl Younghi Pagh-Paans eigenes Werk als auch ihren Einfluss auf jüngere Komponist*innen.
Und auch, wenn das gleichnamige Werk Younghi Pagh-Paans nicht erklingen wird, schwebt es doch geistig-ästhetisch über dem gesamten Abend – gerade im Verhältnis und der Spannung, die die ausgewählten Werke untereinander entwickeln.
Elisabeth Kufferath, Künstlerische Leiterin des Abends, hat das vielseitige Programm zusammengestellt: „Klangsäulen für Schlagzeug solo war 2019 Auftragsstück des ARD-Musikwettbewerbs und eröffnet unser Konzert. Das Klaviertrio Silbersaiten (2002) hat eine poetische Inspiration. Pagh-Paan schreibt, der verwendete Begriff ‚Silbersaite’ symbolisiere eine Begegnung, die – wie das Anschlagen einer Saite einen Klang erzeugt – noch lange im Herzen nachklingt.“
Es folgen das Duo Gesperrte Sterne (2020) von Joachim Heintz, der an der HMTMH das elektronische Studio des Incontri leitet und bei Younghi Pagh-Paan studiert hat, sowie zwei Uraufführungen von Kompositionsstudierenden der HMTMH. Die kurze Collage von Emanuele Grossi, Marijana Janevska und Shadi Kassaee bildet ein lockeres Intermezzo, das sich frei, fast improvisatorisch auf Io bezieht. Eine intensive, in vielen Details sehr konkrete Auseinandersetzung mit Io ist das neue Ensemblewerk Oi von Yoav Levy.
Younghi Pagh-Paans Ensemblestück „Io“ (1999-2000) ist schließlich das Herzstück des Abends. Die griechische Mythologie mit ihrer unfassbaren Grausamkeit, Unausweichlichkeit und ihren Themen wie der Fremdheit fasziniert Pagh-Paan; so auch die Geschichte der Io, die auf ihrer Flucht ins Endlose bis zum Abgrund des Schmerzes gelangt.
Während des Konzerts wird es ein Gespräch zwischen Younghi Pagh-Paan und Joachim Heintz geben.
Veranstaltung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover